@Schluckspecht_07
Ich gehe völlig konform mit den wirklich sehr guten Tipps von LuckyThing!!! Leider geht es bei psychischen Krankheitsbildern nicht ohne Medikamente!!! Auch trotz der Nebenwirkungen der sehr starken Medikamente. Menschen mit psychischen Krankheitsbildern ist nicht durch einsparen von Psychopharmaka geholfen, auch nicht bei Kindern im Wachstum, denn sie leiden unter ihren Einschränkungen.
Unsere Kannerautistin erhält, unter anderem, auch Risperdal. Seit einigen Monaten geben wir ihr Risperdal Quicklet, diese Tablette löst sich auf der Zunge auf. Wir beobachten seither bei unserer sehr schwierigen Frau, eine auffallende Verbesserung aller ihr auferlegten Einschränkungen. Seit sie Nachts Dominal erhält, dies ist eine Tablette für ein besseres Durchschlafen, verändert sich auch tagsüber die Akzeptanz, ihr körperlich näher zu kommen. Sie akzeptiert nun mehr als zuvor Berührungen und ist bereitwilliger Dinge des täglichen Lebens zu tun, welche sie zuvor strickt verweigerte und welche auch immer wieder in Schreiphasen endeten.
Natürlich ist es wichtig, dass mindestens einmal im Monat ein Gespräch mit einem Psychologen Deines Vertrauens geführt werden muss und in der Folge Medikamente ausprobiert werden, die Dosis erhöht oder vermindert werden muss. Nicht jeder Patient spricht auf Psychopharmaka gleich an, es muss individuell für sie die richtige Dosis gefunden werden und dies kann dauern. So wie das Zusammenleben mit einem Kannerautisten schwierig ist, so ist auch die mediamentöse Einstellung schwierig, jedoch sehr wichtig, unumgänglich.
Für Deine Tochter schreit wenn es nicht nach ihrem Kopf geht, weil sie sich nicht anders mitteilen kann. Offensichtlich schreit sie bis zur Erschöpfung. Dabei verbraucht sie sehr viel Energie und hat einen erhöhten Kalorienverbrauch. Wenn sie jedoch aufgrund von Erschöpfung nicht mehr isst, besteht die Gefahr von Untergewicht. Kannerautisten sind untriebig. Sie haben eine innere Unruhe und sind auf stetige Kalorienzufuhr angewiesen. Ich rate Dir ihre Mahlzeiten etwas anzureichern. Mit Sahne, Butter oder/und ihr kalorienreiche Shakes zu geben, wie z. B. Dilsana oder Candyshake. Das sind österreichische Markennamen, lass Dich in Deiner Apotheke beraten.
Wenn Deine Tochter stundenlang schreit oder Dich nicht an sie heranlässt, so nimm das nicht persönlich, es hat nichts mit Dir zu tun. Du machst alles richtig!!!! Es ist einzig und alleine das Krankheitsbild Deiner Tochter und somit das Unvermögen der sozialen Kompetenz!! Bestärke Dich und versuch eine Spezialeinrichtung zu finden, wo sie für wenige Stunden in der Woche sein kann, damit Du wieder Kraft schöpfen kannst!!!
Es ist ein langer Prozess der sehr viel Geduld erfordert und Konsequenz. Doch es sind Fortschritte zu erzielen, auch wenn es Jahre dauert.
Alles Gute für Euch Zwei!!!